Im fünften und letzten Teil unserer Serie über Fahrassistenzsysteme geht es um das Kalibrieren von einem Fahrassistenzsystem wie ACC, Spurhalteassistenten und Co

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Zum Kalibrieren gibt es 2 verschiedene Möglichkeiten.

  1. statische Kalibrierung per Einstellwand in der Werkstatt
  2. dynamische Kalibrierung während der Fahrt in Verbindung mit einem Diagnosegerät

Welches Verfahren verwendet wird, liegt am Fahrzeughersteller.

Das statische Kalibrieren per Einstellwand in der Werkstatt

Um die Fahrassistenzsysteme statisch kalibrieren zu können, braucht die Werkstatt diverse Spezialwerkzeuge.

  • Einstellwand mit fahrzeugspezifischen Justageplatten
  • Zubehörwerkzeuge für verschiedene Radarsystem
  • Diagnosegerät

Voraussetzung einer Justage ist ein korrekt eingestelltes Fahrwerk. Dafür wird ein Achsmessgerät benötigt.

Ablauf einer statischen Justage der Kamera in der Windschutzscheibe mit dem CSC-Tool von Hella Gutmann (Camera und Sensor Calibration Tool)

  1. Die Einstellwand muss in einem vom Diagnosegerät für das jeweilige Fahrzeug vorgegebene Abstand vor dem Auto positioniert werden
  2. Dann wird es mit Hilfe der Laser an der Hinterachse mittig vor dem Auto aufgestellt
  3. Nun folgt der wichtigste Teil: Die Einstellwand wird parallel zur Hinterachse eingestellt. Da die Stellung der Hinterachse die geometrische Fahrachse ergibt und diese die Fahrtrichtung des Autos bestimmt, müssen auch Radar und Kamera auf die Hinterachse eingestellt werden. Aber den technischen Hintergrund habe ich in Teil 4 unserer Serie zu den Fahrassistenzsystemen ja schon ausgiebig erläutert.
  4. Die Kalibrierungstafel wird auf die vom Diagnosegerät vergeschriebene Höhe eingestellt
  5. Weiter geht es mit der Messung des Höhenniveaus an den einzelnen Rädern. Diese werden dem Diagnosegerät mitgeteilt.
  6. Jetzt wird der Kalibriervorgang für die Kamera gestartet. Das Kamerasteuergerät gleicht jetzt das Sollbild auf der Justagetafel mit dem Istbild im Steuergerät ab.
  7. Um im Falle eines aufgrund einer falsch eingestellten Kamera verursachten Unfalles eine korrekte Justage nachweisen zu können, wird ein Ausdruck über die erfolgreiche Justage erstellt und dem Kunden mitgegeben.

Ablauf einer statischen Justage des Radarsensors im Frontsbereich mit dem CSC-Tool von Hella Gutmann (Camera und Sensor Calibration Tool)

  1. Die Einstellwand muss in einem vom Diagnosegerät für das jeweilige Fahrzeug vorgegebene Abstand vor dem Auto positioniert werden
  2. Dann wird es mit Hilfe der Laser an der Hinterachse mittig vor dem Auto aufgestellt
  3. Nun folgt der wichtigste Teil: Die Einstellwand wird parallel zur Hinterachse eingestellt. Da die Stellung der Hinterachse die geometrische Fahrachse ergibt und diese die Fahrtrichtung des Autos bestimmt, müssen auch Radar und Kamera auf die Hinterachse eingestellt werden. Aber den technischen Hintergrund habe ich in Teil 4 unserer Serie zu den Fahrassistenzsystemen ja schon ausgiebig erläutert.
  4. Jetzt wird das für den jeweiligen Radarsensor benötigte Werkzeug an der Einstellwand befestigt.
  5. Nach der Messung und Eingabe des Höhenniveaus der einzelnen Räder in das Diagnosegerät, kann die Justage beginnen.
  6. In mehreren Schritten wird nun der Radarsensor richtig eingestellt. Hierfür muss der Mechaniker die Einstellschrauben an den Sensoren freilegen und in die vom Diagnosegerät vorgegebene Richtung drehen. Dies wird solange wiederholt, bis das System einen korrekt eingestellten Radarsensor erkennt.
  7. Um im Falle eines aufgrund eines falsch eingestellten Radarsensors verursachten Unfalles eine korrekte Justage nachweisen zu können, wird ein Ausdruck über die erfolgreiche Justage erstellt und dem Kunden mitgegeben.

Vorteile: Fahrzeug wird noch in der Werkstatt justiert, keine langen Probefahrten nötig

Nachteile: Hohe Investitionskosten für die Werkstatt

Kalibrieren von ACC, Radar, KameraCSC-Wand-Werkstatt-Kamera-Radar-Kalibrieren

Die dynamische Kalibrierung während der Fahrt in Verbindung mit einem Diagnosegerät

Die zweite Möglichkeit um die Fahrerassistenzsysteme zu justieren, ist die sogenannte Einmessfahrt bzw. dynamische Kalibrierung. Diese wird mit dem Diagnosegerät gestartet. Dann fährt man eine gewisse Strecke entsprechend der Vorgaben des Testers. Diese kann einige Zeit in Anpruch nehmen. Je nach Standort der Werkstatt kann diese stark abweichen. Hat man in der Nähe keine Straße mit deutlich sichtbaren Straßenmarkierungen ist eine Kalibrierung nicht möglich. Auch Regen beeinträchtigt die Justage. Ist man in der Stadt, dauert es bis man auf eine brauchbare und vor allem staufreie Landstraße kommt.

Vorteile: Keine so teueren Werkzeuge nötig

Nachteile: hoher Zeitaufwand

Der Beweis – Fahrassistenzsysteme müssen justiert werden

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ACHTUNG

Gehen Sie kein Risiko ein. Ein nicht justiertes Fahrassisstenzsystem kann Verkehrssituationen falsch einschätzen und zu schweren bzw. tödlichen Verletzungen führen. Im Falle eines Unfalles aufgrund eines nicht justierten Fahrassistenzsystemes kann die Versicherung die Zahlung verweigern.

Unser 24h Termin-Versprechen

Es ist nicht immer leicht, als Werkstatt einen Termin bei einer anderen Werkstatt zum Kalibrieren zu bekommen. Wir garantieren Fremdwerkstätten einen Termin innerhalb von 24 Std..

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