Die Batterie ist leer – Fremdstarten oder Schieben?
Fremdstarten oder Schieben? Welche Methode ist die Richtige, das Fahrzeug wieder zum Laufen zu bringen? Hier eine kleine Anleitung.
Der Winter ist für jede Starterbatterie der Horror. Aufgrund der kalten Temperaturen verlangsamen sich die chemischen Reaktionen in der Batterie, worauf die Leistung des Akkus stark nachlässt. So steht bei Minusgraden nur noch ein Bruchteil der Energie zur Verfügung. Sitzheizung, Scheibenheizung, Gebläse auf voller Stufe und dann nur kurz zum Bäcker, weil es ist ja kalt draußen. Wer sein Auto so einsetzt, verbraucht mehr Strom als die Lichtmaschine überhaupt wieder nachladen kann. So sinkt nach und nach der Ladezustand der Batterie. Erschwerend kommt dann noch der dritte Punkt hinzu: Ein kalter Motor mit zähem Öl lässt sich viel schwerer starten. Hat die Starterbatterie schon ein paar Jahre hinter sich, braucht man sich nicht wundern, wenn man anstatt eines laufenden Motors nur ein klack, klack, klack hört.
Schieben oder Fremdstarten?
Ein Fahrzeug wegschieben oder wegziehen sollte nur eine Notlösung sein. Hat man nicht genügend Schwung, spritzt das Steuergerät schon Kraftstoff ein, aber der Motor startet noch nicht. Dieser unverbrannte Kraftstoff gelangt zum Katalysator und kann diesen schädigen. Hat man ein Automatikfahrzeug, ist es sowieso nicht möglich.
Besser Starthilfekabel verwenden!
Am besten ist es, ein Überbrückungskabel zu verwenden. Aber Achtung – auch hier kann man einen hohen Schaden anrichten. Schließt man die Leitungen falsch an, kommt es schnell zu teuren Schäden an der Elektrik. Aber keine Angst, Schritt für Schritt vorgehen und dann kann auch nichts passieren.
- Spenderauto und Pannenauto so parken, dass die Fremdstartkabel von Batterie zu Batterie reichen.
- Mit dem roten Kabel die Pluspole der beiden Batterien verbinden.
- Das schwarze Kabel zuerst an den Minuspol des Spenderautos anklemmen.
- Das andere Ende an ein Metallteil oder den Motorblock am Pannenauto anschließen. Somit wird verhindert, dass sich das evtl. gebildete Knallgas nicht durch den Funkenflug beim Abklemmen der Kabel entzündet.
- Jetzt den Motor des Spenderautos starten.
- Nach etwas Wartezeit den Motor am liegengeblieben Fahrzeug ebenfalls starten.
- Sobald der Motor läuft, das Gebläse auf volle Leistung stellen. Das sorgt dafür, dass evtl. auftretende Spannungsspitzen beim Abnehmen der Starterkabel gedämpft werden.
- Beide Fahrzeuge ein paar Minuten laufen lassen.
- Jetzt zuerst das schwarze Kabel an beiden Fahrzeugen abklemmen und erst dann das rote.
Geschafft – der Motor läuft!
Damit das alles klappt, ist auch die Qualität der Starterkabel wichtig. Ein Fremdstartkabel sollte mindestens einen Querschnitt von 16 mm² haben. Bei Dieselmotoren empfiehlt es sich 25 mm² zu haben. Geeignete Kabel erkennt man an den Normen DIN 72553 bzw. ISO 6722.
Springt das Fahrzeug beim nächsten Mal auch wieder weg?
Das hängt ganz vom Alterszustand und der Ursache der Batterieentladung ab. Hat man vergessen einen Verbraucher auszuschalten und die Batterie ist noch relativ jung, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es auch beim nächsten Mal wieder klappt. Ist die Batterie schon älter und hat an Kapazität verloren, kann sie die Energie (trotz Aufladen) über längere Zeit nicht mehr speichern und so droht am nächsten Morgen dasselbe Problem. Um auf Nummer sicher zu gehen, muss die Batterie mit einem Batterietester geprüft werden. Hier wird aufgrund des Innenwiderstandes des Akkus die Lebensdauer (Kapazitätstest) ermittelt. Dies erledigen wir bei Auto Hirsch auf Nachfrage das ganze Jahr kostenlos für Sie. So sind sie sicher, auch morgen wieder kraftvoll durchstarten zu können.
Fahrzeuge mit Batteriesteuergerät
Immer mehr Fahrzeuge haben auf bzw. in der Nähe der Batterie ein Steuergerät sitzen. Bei diesen Fahrzeugen darf man nicht direkt auf die Batteriepole gehen, da das Steuergerät sonst „durcheinander“ kommt. Hier bitte die Hinweise in der Nähe der Batterie bzw. im Bordbuch beachten.
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